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End of the Road Festival 2015

Ein schmuckes Festival mit einem unglaublichen Line-Up

Mitten in einem englischen Park feierten wir das zehnjährige Jubiläum des End of the Road Festival. Von Fabian Felder

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Die Anreise zum End of the Road Festival muss gut geplant werden. Der Name ist nämlich Programm und, nun ja, England ist nicht um die Ecke. Larmer Tree Gardens liegt eine halbe Stunde nördlich von Bournemouth und eine halbe Stunde südlich von Stonehenge (wir wollten es auf dem Rückweg besuchen, 15 Pfund Eintritt haben uns dann aber abgehalten). Wir haben die einfachste Möglichkeit gewählt und uns am Flughafen Gatwick ein Mietauto geleistet, welches wir dank Easyjet erst am Tag nach unserer Ankunft abholen durften. Nachdem wir unseren ersten und einzigen Dämpfer verdaut hatten, fuhren wir also am Donnerstag via Portsmouth -ein Besuch des „Pie & Vinyl“ wird empfohlen- an das Festival. Eine Anreise am Donnerstag empfiehlt sich, da das Festival berühmt ist für seine Donnerstagskonzerte, die jeweils erst am Festival bekannt gegeben werden. Nachdem letztes Jahr u. a. Ezra Furmann auftrat, waren dieses Jahr Mammút, Menace Beach und Palma Violets am Start. Auf isländischen Indierock folgte der erste Wow-Moment und überschwänglich-jugendlicher Wahnsinn. Man ging gut gelaunt zurück ins Zelt begann sich damit zu beschäftigen, welche Bands man am Folgetag wohl anschauen möchte.

 

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Folkiger Freitag

Wegen der Dichte des Programms kam man nämlich nicht darum, einige gute Bands zu verpassen. Neben fünf Bühnen für Live-Musiker durfte man sich an diversen Workshops, einer Literatur -und einer Comedystage, einem Kino, einer Spielzone, diversen Kunstinstallationen, dem Discoship, der Silent Disco und nicht zuletzt der Pianostage (die fünfte, auf der u.a. unplugged Secret Gigs gespielt werden) erfreuen.

Der Freitag begann mit gutem Kaffee und einem Croissant (lasst das camping gear zu Hause, das Catering ist allererste Sahne!). Der Tag schliesslich mündete ins erste Konzert von Ryley Walker, einem Country-Virtuoso, dessen Musik und Band gerne ins jazzige kippt. Danach sahen wir Juan Wauters und mit Ought einen Act, auf den wir sehr gespannt waren. Das Konzert erfüllte meine hohen Erwartungen leider nicht. Mit Pond und Metz folgten kurze laute Intermezzos und schliesslich eine schwierige Entscheidung: Tame Impala oder Low? Da einer von uns ein Low-Fandasein fristet, haben wir uns für letztere entschieden. Ich habe es nicht bereut. So ein ruhiges, schönes Konzert habe ich selten gesehen. Nach kurzen Abstechern zum Tipi und zum Disco Ship nahm der Tag sein Ende. Die Tage beim End of the Road enden im Übrigen früher als an anderen Festivals, um 23 Uhr ist das letzte Konzert zu Ende mit Ausnahme der Suprise Shows die bis ca. 01.00 Uhr dauern, was wir als sehr angenehm empfanden.

 

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Sufjanscher Samstag

Der erste Höhepunkt liess am Samstag nicht lange auf sich warten: Um 12:00 Uhr verzückten Hooton Tennis Club uns mit ihrem Lo-Fi-Wahnsinn; ihr Album „Highest Point in Cliff Town“ sei hiermit noch einmal wärmstens empfohlen. Das Duo Madison Ward and Mama Bear, ein afroamerikanischer Sänger mit Folkeinschlag, vermochte ebenfalls zu überzeugen und man merkte schnell, wieso Sufjan Stevens sie mit auf Tour nahm. Mit hohen Erwartungen gingen wir dann zu Stealing Sheep. Das weibliche Trio konnte sie leider nicht erfüllen, zu verspielt war das Ganze. Danach war Sufjan Stevens an der Reihe. Das Konzert war unbeschreiblich gut. Er spielte neben neuen Liedern auch Klassiker wie Casimir Pulaski Day und Chicago. Wir waren einfach nur glücklich.

 

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Super Sonntag

Am Sonntag schien die Sonne, und es sollte der beste Tag am End of the Road werden. The Vryll Society überzeugten mit ihrem psychedelischen Rock, Houndstooth waren unterhaltsam, Ultimate Painting sehr schön, Happyness eine Sensation, Sonny & the Sunsets eine Party, Future Islands, wie immer, fantastisch und schliesslich Laura Marling ein wunderschöner Abschluss. Als Zugabe gab’s Hinds mit crowdsurfendem Mac De Marco und überforderten Securities.

Es war einfach nur zu schön, und wir können die nächste Ausgabe kaum abwarten.

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INFOBOX

Das End of the Road Festival 2015 fand vom 02. bis 04.09. in Wiltshire (England) statt.

Fotos: Fabian Felder und Victor Varga

Mehr Infos unter http://endoftheroadfestival.com/


 

 

So 27.09. 2015